Zitiert aus dem Zeitungsbericht der NÖN:
Dramatische Szenen spielten sich am Sonntag am Schauberg zwischen Irnfritz und Horn ab. Zwei Autos waren frontal zusammengestoßen und fingen Feuer. Bei diesem Vorfall wurde der 27-jährige Horner Kevin Hrdlicka zum Lebensretter.
Etwa gegen halb 12 Uhr Mittags waren am Schauberg zwei Fahrzeuge frontal zusammengestoßen. Ein Pkw wurde in den angrenzenden Wald geschleudert und blieb auf der Seite liegen. Beide Fahrzeuge sowie der angrenzende Wald auf einer Fläche von mehreren 100 Quadratmetern gerieten in Brand. Die Lenkerin des seitlich liegenden Fahrzeuges konnte sich nicht selbst aus dem Auto befreien und musste von Ersthelfern aus dem Fahrzeug gerettet werden. Wie, das schildert einer davon, der 27-jährige Horner Kevin Hrdlicka, der NÖN.
Er war gerade auf dem Weg nach Irnfritz, als er von der Weite gesehen habe, dass es am Schauberg brennt. Zunächst habe er an einen Waldbrand gedacht, dann aber gesehen, dass ein Auto in Flammen stand. Er sei ausgestiegen, habe gesehen, dass einem Unfallbeteiligten schon von anderen Personen geholfen wurde und habe instinktiv das Pannendreieck aufgestellt. „Dann habe ich gefragt, ob ich noch jemandem helfen kann“, erzählt Hrdlicka.
Motorraum schon in Flammen
Jemand habe dann auf das andere Auto gezeigt und gesagt, dass dort auch noch jemand drin sei. Ein Mann hatte zwar den Gurt dieser Frau aufgemacht, da das Auto aber auf der Beifahrerseite lag und für die Frau auch der Ausstieg aus der Fahrerseite wegen eines Baums nicht möglich war, sei die Situation brenzlig gewesen. Denn: „Der Motorraum hat schon gebrannt“, erzählt Hrdlicka. Er habe nur einen Gedanken im Kopf gehabt: „Ich muss etwas tun.“ Zunächst habe er versucht, den Kofferraumdeckel aufzuhebeln, das sei aber misslungen. „Dann habe ich einfach meine ganze Kraft zusammengenommen und mit der Hand auf die Heckscheibe geschlagen“, erzählt er. Und die sei dann sofort gebrochen. „Ich habe die Scherben weggeräumt, bin reingekraxelt und habe die Frau gemeinsam mit anderen Personen aus dem Auto gebracht und dann weggetragen“, berichtet er. Und das sei keine Sekunde zu früh passiert, denn: „Wenige Augenblicke später stand das Auto in Vollbrand.“
Hrdlicka: Tat erst am nächsten Tag realisiert
An sich selbst und seine eigene Sicherheit habe er keine Sekunde gedacht. Er habe selbst schon einen Unfall gehabt: „Und da bist du froh, wenn dir jemand hilft“, erzählt Hrdlicka, der in Irnfritz beim Fußballverein kickt und in Horn als Elektriker arbeitet. So wirklich realisiert habe er das, was er getan hat, erst am Montag morgen, erzählt Hrdlicka am Montag Vormittag der NÖN. „Ich war gestern abend noch mit Freunden unterwegs, die haben mich sehr gelobt. Aber so richtig bewusst geworden ist mir das alles erst heute“, sagt der bescheidene junge Mann, der selbst abgesehen von einer kleinen Schramme an der Hand keine Blessuren davon getragen hat.
Den eingesetzten Kräften der Feuerwehren Horn, Irnfritz, Messern, Brunn, Haselberg, Nondorf und Rothweinsdorf gelang es rasch, die beiden Fahrzeuge sowie den Waldbrand zu löschen. Nach und nach rückte eine Vielzahl an Einsatzkräften an, unter anderem auch der Bezirks Einsatzleiter des Roten Kreuzes, die Flugrettung und eine Drohne der Polizei Traiskirchen.
Die Lenkerin wurde mit dem Notarzthubschrauber Christophorus 2 ins Landesklinikum St. Pölten geflogen. Der Lenker des anderen Fahrzeuges wurde in das Landesklinikum Horn gebracht. In weiterer Folge wurden noch einige Nachlöscharbeiten durchgeführt. Nach den Vermessungsarbeiten wurden beide Fahrzeuge zu einem gesicherten Abstellplatz verbracht. Für die Dauer der Lösch-und Bergungsarbeiten wurde eine örtliche Umleitung eingerichtet.
Noch während der Aufräumarbeiten wurden die Feuerwehren bereits zum nächsten Einsatz – einem Brand in St. Bernhard – alarmiert.